Faltentintling

Coprinopsis atramentaria (Bull. : Fr.) Fr.

Der Gemeine/Graue Falten-Tintling oder kurz Falten-Tintling (Coprinopsis atramentaria, Syn. Coprinus atramentarius), aufgrund der knotigen Verdickung am unteren Stielende auch Knoten-Tintling genannt, ist eine Pilzart aus der Familie der Mürblingsverwandten (Psathyrellaceae). Der häufige Blätterpilz kommt in Parkanlagen, an Wegrändern sowie in Laubwäldern vor und ist in Europa weit verbreitet. Die Fruchtkörper sind vor dem tintenartigen Zerfliessen des Huts und der Lamellen essbar, verursachen aber bei Alkoholgenuss eine Vergiftung (Coprinus-Syndrom).

Foto: Jürg Rothenbühler 6.5.2017 Zugerberg

Der jung eiförmige, später kegelig bis glockig aufschirmende Hut erreicht einen Durchmesser von 3–6 cm bei einer Höhe von 3–7(–10) cm. Er ist grau-weisslich, aschgrau bis grau-bräunlich gefärbt und am Scheitel mit bräunlichen Schüppchen besetzt. Der Hutrand ist gerieft bis faltig und im Alter eingerissen. Die jung weißlich bis blassgrauen Lamellen sind abgerundet angewachsen bis schmal angeheftet. Sie stehen dicht gedrängt und zerfliessen schwarz gefärbt ebenso wie der Hut im Alter (Autolyse). Der zylindrische Stiel ist nach oben verjüngt und hat einen markanten gerandeten Wulst an der Stielbasis. Er ist 6–15 cm lang und bis zu 1,5 cm dick. Er ist im Jugendstadium weiss gefärbt und wird im Alter hohl und zerbrechlich. Das dünne, weiche und weiss gefärbte Fleisch hat einen schwachen Geruch und einen milden, angenehmen Geschmack.

Fotos: Jürg Rothenbühler 6.5.2017 Zugerberg

Er kommt meistens in Parkanlagen, an Wegen und in Laubwäldern in ganz Europa vor. Der Falten-Tintling fruchtet von April bis November.

Foto: Peter Wittker, Unterägeri

Der Falten-Tintling ist jung essbar, allerdings ist er in Verbindung mit Alkohol giftig. Hierbei kann er, bedingt durch seinen hohen Coprin-Gehalt, welches den Abbau von Acetaldehyd hemmt, eine Flush-Symptomatik hervorrufen, die bis zu mehreren Tagen anhalten kann. In der Literatur wird dies unter anderem mit einer roten, allmählich ins violette gehenden Verfärbung des Körpers beschrieben. Erstaunlicherweise sind hiervon Ohrläppchen und Nasenspitze ausgenommen, diese bleiben blass. Als weitere Nebenwirkungen werden Hitzegefühl, Herzklopfen sowie Sprach- und Sehstörungen genannt.

Textquelle: Wikipedia