Ziegelroter Risspilz

Inocybe erubescens A. Blytt

Der Ziegelrote oder Mai-Risspilz (Inocybe erubescens, syn. Inocybe patouillardii) zählt zur Familie der Schleierlingsverwandten. Er gehört zu den gefährlichen Giftpilzen.

Foto: Jürg Rothenbühler 15. Juni 1990 in Oberägeri, beim Tennisplatz

Der Hut ist 2,5 bis 8 Zentimeter breit, kegelig-gebuckelt, mit radialen Fasern. Der junge Pilz weist einen geschlossenen glockenförmigen Hut auf, dieser öffnet sich mit zunehmendem Alter und wird gelbbraun. Beim Aufschirmen reisst der Hut ein. Besonders bei trockenem Wetter und mit zunehmendem Alter verfärbt sich der Hut ziegelrot. Die Lamellen sind weisslich bis rötlich später olivbraun, relativ eng zusammen stehend und ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Die Lamellenschneiden sind blass. Das Sporenpulver ist dunkelbraun. Der Stiel ist 4 bis 6 Zentimeter lang, nie breiter als 1 Zentimeter, dünn, jung weiss, alt ziegelrot anlaufend, hutfarben, rotbraun faserig. Das Fleisch ist weisslich, rot verfärbend. Der Geruch ist im jungen Zustand obstartig, wird im Alter zunehmend dumpfsüsslich bis spermatisch.

Die Sporen sind 9 bis 14 × 5 bis 87 Mikrometer gross und leicht nierenförmig.

Foto: Andreas Kunze (Wikipedia)

Der Ziegelrote Risspilz tritt in tiefen Lagen, selten über 500 Meter Höhe, auf. Vor allem erscheint er in Parkanlagen, unter Gebüsch und in Rasenflächen auf kalkhaltigen Böden vor allem bei Buchen und Linden von Ende Mai bis Anfang Juli.

Foto: Jürg Rothenbühler 15.Juni 1990

Der Ziegelrote Risspilz zeichnet sich durch einen recht hohen Gehalt an dem giftigen Alkaloid Muscarin – 0.037 % – aus, kann aber abhängig von Standort und Rasse stark abweichen. Die tödliche Giftmenge ist je nach Muscaringehalt in 40 bis 500 Gramm Frischpilz enthalten. Die Letalität beträgt 7,9 %. Die Symptome einer Vergiftung mit dem Ziegelroten Risspilz treten meist innerhalb weniger Minuten bis zwei Stunden nach der Aufnahme ein. Die genauen Symptome entsprechen dem Muskarin-Syndrom.

Textquelle: Wikipedia