Espen-Rotkappe

Leccinum leucopodium (Pers.) Dörfelt & G. Berg

Synonym: L. albostipitatum, L. aurantiacum ss. auct. plur., L. rufum Weissstielige Rotkappe oder Rothaut-Röhrling

Espenrotkappe  Foto: Jürg Rothenbühler 2.10.2016 Hürital

Der Hut ist anfangs halbkugelig, später polsterförmig und im Alter annähernd flach, aber kaum niedergedrückt. Er erreicht einen Durchmesser zwischen 5 und 20, selten auch mehr Zentimetern. Die Färbung reicht von gelborange über orangerot bis orangebraun; seltener ist er ocker- oder gelbbraun. Die Oberfläche ist feinfilzig und trocken. Der Rand steht besonders bei jungen Exemplaren deutlich über.

Espenrotkappe  Foto: Lucia Rothenbühler 2.10.2016 Hürital

Die Röhren sind recht eng und lange weisslich bis hell cremegrau getönt. Im Alter färben sie sich durch die reifen Sporen oliv- bis graugelblich. Druckstellen verfärben sich violettschwärzlich. Die Poren sind anfangs ebenfalls weisslich, werden aber bald schmutzig gelblich. Beim Berühren entstehen ebenfalls violettgraue Stellen. Der Stiel wird zwischen 6 und 15 Zentimeter lang und 1,5 bis 3,5 Zentimeter dick; an der Spitze ist er etwas schmaler. Auf weisser Grundfarbe befinden sich leicht abstehende Schuppen. Anfangs sind sie weisslich, später zunehmend ziegelorange. An der Basis ist der Stiel oft etwas blaugrün fleckend, was sich vor allem bei Druck noch verstärkt. Das Fleisch (Trama) ist weiss und verfärbt sich beim Anschneiden schnell weinrötlich bis violett. Nach einiger Zeit geht die Tönung in violettschwarz über. In der Basis ist das Fleisch manchmal blaugrün gefleckt. Es schmeckt mild und besitzt keinen bestimmten Geruch. Mit Eisensulfat färbt sich die Trama graugrünlich und in vorher unverfärbten Bereichen etwas mehr grünlich. Mit Formalin reagiert es zunächst schmutzig rosarot und danach braunviolettlich. Das Sporenpulver ist ockerbräunlich gefärbt.

Espenrotkappe  Foto: Jürg Rothenbühler 2.10.2016 Hürital

Die Weissstielige Rotkappe ist ein Mykorrhiza-Pilz, der streng an Espen (Zitterpappel Populus tremula) gebunden ist.

Zitterpappel  Foto: Jürg Rothenbühler 2.10.2016 Hürital

Entsprechend der Bestände dieser Baumart wächst der Pilz meist bei einzelnen Pappelgruppen, in Fichten-Tannenwäldern, Mooren, am Waldrand und bei Lichtungen, ausserdem ist er in unterschiedlichen Rotbuchen- und Fichtenwäldern. Die Weissstielige Rotkappe ist nicht sehr wählerisch in ihren Bodenansprüchen. Sie bevorzugt saure Böden. Auf basischem Untergrund ist sie seltener und auf trockenem Boden praktisch nicht zu finden.

Die Fruchtkörper erscheinen von Juni bis Oktober, selten auch bereits im Mai.

Die Weissstielige Rotkappe ist in ganz Europa verbreitet, wo sie (sub)meridional bis boreal anzutreffen ist. Allerdings kommt sie in Süd- und Westeuropa nicht häufig, in einigen Regionen nur selten vor. Richtung Osten und Norden ist der Pilz immer häufiger zu finden.

Die Vorkommen der Art sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Die Gründe dafür sind wahrscheinlich  Umwelteinflüsse und immer seltener werdende Bestände von Espen vor allem in Fichtenforsten.

Die Weissstielige Rotkappe gilt als guter Speisepilz. Die schwarze Verfärbung geht zwar beim Kochen nicht zurück, ist aber nicht schädlich.

Textquelle: Wikipedia