Stockschwämmchen

Kuehneromyces mutabilis (Schaeff.) Singer & A.H. Sm.

Stockschwämmchen (Foto: Jürg Rothenbühler)

Erkennungsmerkmale sind der deutlich gebuckelte, glänzende, drei bis sechs Zentimeter breite, zimt- oder honigfarbene bis rotbräunliche Hut, der im trockenen Zustand blasser ist. Der Hut ist hygrophan (bei Nässe fleckig werdend) mit gerieftem Rand. Die Lamellen sind zunächst blassbraun, später durch die Sporen ton- bis rostbraun bestäubt und laufen leicht am Stiel herab. Der dünne Stiel besitzt einen abstehenden Ring, den Rest eines Velum partiale (Teilhülle). Unterhalb dieses Rings ist der Stiel dunkel und sparrig-schuppig, oberhalb hellgelb. Das dünne Fleisch des Pilzes ist im Stiel rostbraun, im Hut heller. Der Pilz riecht angenehm pilzartig.

Stockschwämmchen (Foto: Jürg Rothenbühler)

Das Gemeine Stockschwämmchen ist ein saprobiontischer Bewohner von Laub- und Nadelholz, wobei in tieferen Lagen vorrangig Laub- in höheren Lagen Nadelholz bevorzugt wird. Die Art bewohnt besonders morsche Strünke, Stümpfe und liegende Stämme, bestimmte Böden und Waldtypen werden nicht bevorzugt. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa von Mai bis November, meist jedoch im Herbst, bei milder Witterung auch ganzjährig.

Stockschwämmchen (Foto: Jürg Rothenbühler)

Das Gemeine Stockschwämmchen ist ein beliebter Speisepilz. Es kann leicht mit dem tödlich-giftigen Nadelholz- oder Gifthäubling (Galerina marginata) verwechselt werden, mit dem es sogar gemischte Rasen auf einem Substrat bilden kann, daher ist jeder Pilz einzeln zu bestimmen. Auch eine Verwechslung mit anderen giftigen Häublingen ist möglich. Das Sammeln von Stockschwämmchen zu Speisezwecken erfordert daher grosse Erfahrung. Das Gemeine Stockschwämmchen kann auf Holz gezüchtet werden.

Gifthäubling (Foto Jürg Rothenbühler)

Der Hut des Gift-Häublings ist dünnfleischig, bis zu 4 cm breit, anfangs gewölbt und später flach ausgebreitet. Feucht hat er eine honig-, ocker- bis gelbbraune Farbe und einen durchscheinend gerieften Hutrand. In der Varietät des „Überhäuteten Häublings“ (G. marginata var. autumnalis) ist der Hut bei feuchter Witterung klebrig und die Riefung gar nicht oder nur schwach ausgeprägt. Bei Trockenheit erscheint der Hut hingegen gelbbraun. Die Lamellen sind am Stiel gerade angewachsen oder laufen kurz daran herab, stehen gedrängt und sind schmal. Anfangs hellocker sind sie im Alter braun bis rostbraun gefärbt. Das Sporenpulver hinterlässt einen hellbraunen Abdruck. Der zylindrische Stiel hat eine weissfaserige Basis. Unterhalb der meist vergänglichen Manschette ist er mit einigen hellen Flocken besetzt und sieht längs seidig-faserig und silbrig glänzend aus. Das Fleisch im Hut ist gelblich und im Stiel dunkelbraun. Es riecht vor allem mehlartig, der Geruch wird jedoch auch als „muffig, widerlich und ähnlich wie faulendes Holz“ beschrieben.

Lediglich anhand der Stielmerkmale lassen sich die beiden Arten mit blossem Auge sicher unterscheiden. Der Gift-Häubling ist durch einen silbrig-längsfaserigen Stiel mit einem faserigen Ringbereich gekennzeichnet, wohingegen das Stockschwämmchen einen braunschuppigen Stiel mit einem häutigen Ring besitzt. Andere Trennmerkmale wie z. B. der mehlige Geruch des Gift-Häublings gelten als unsicher.

 

Textquelle: Wikipedia